Jubiläum fällt ins Wasser

Meininger Wasserfreunde blicken auf 30 Jahre zurück

Obwohl die Meininger Wasserfreunde viele gute Gründe hätten, ihr 30-jähriges gebührend zu begehen, wird es in diesem Jahr keine Feier geben, nur einen kleinen Blick zurück. Damals, kurz vor der großen deutschen Wiedervereinigung, gab es 1990 in Meiningen bereits eine kleine sportliche zwischen der BSG Lok Meiningen Sektion Schwimmen, der BSG Medizin und dem Trainingszentrum Schwimmen, aus der die Wasserfreunde entstanden.

Die Initiative, dem Schwimmsport in Meiningen weiterhin eine Basis zu geben, ging von den Übungsleitern Marion Caspari, Dagmar Beyer und Thorsten Radam von Lok Meiningen aus. Sie taten sich mit Dr. Karl-Christian Müller zusammen, der zu diesem Zeitpunkt bereits die BSG Medizin im Vereinsregister angemeldet hatte. Unter dem Namen Meininger Schwimmverein Wasserfreunde e.V. und unter Führung von Dr. Karl-Christian Müller erfolgte am 1. Oktober 1990 die Eintragung des neu gegründeten Vereins. Viele Kinder und Jugendliche für eine sinnvolle Freizeitgestaltung begeistern und Angebote für die Gesunderhaltung von Geist und Körper schaffen, das waren die Ziele der Gründer.

Auf einer möglichst breiten Basis sollte das Vereinsleben aufgebaut und der Fokus nicht nur auf den Leistungs- und Spitzensport im Wasser gerichtet werden. Dieser Linie sind die Meininger Wasserfreunde bis heute treu geblieben. Und treu geblieben ist auch Dr. Karl-Christian Müller. Noch heute leitet er die Abteilung Behinderten- und Rehabilitationssport, die spezielle gesundheitsfördernde Angebote und ein aktives Vereinsleben für Senioren, Diabetiker und Herzkranke bietet.

Auch wenn sich mit den Schwimmlernkursen, den Schwimmtrainings für Breiten- und Leistungssport, der Wassergymnastik und letztendlich auch mit dem Meininger 24-Stunden-Schwimmen das Groß des Vereins um das Hauptelement Wasser dreht, bieten die Wasserfreunde ihren Mitgliedern und der Gesellschaft noch viel mehr. Das Schwimmen lernen ist eben nicht nur das Lernen einer Sportart, es kann für Jung und Alt überlebenswichtig werden. Und auch das Vereinsleben hört nicht am Beckenrand auf. So bietet der Verein unter anderem mit Ferienfahrten, Sport- und Zuckertütenfesten und Ausflügen auch Gruppenerlebnisse außerhalb des Wassers. Darüber hinaus sind die Wasserfreunde immer eine feste Bank beim städtischen Frühjahrsputz, beim Werra-Bade-Spaß und dem großen Entenrennen. Seit mehr als 10 Jahren ist auch das Nordic Walking ein Bestandteil des Bewegungsangebotes im Verein und auch als Veranstalter des Herzog Georg Nachtlaufes in Meiningen engagieren sich die Wasserfreunde mit Turnschuhen statt Badekappen.

Als Talentenest und als Ausrichter des Thüringer Mehrkampfpokals, mit vielen Delegationen von Meininger Kindern zur Sportschule und Teilnahmen an nationalen und internationalen Wettkämpfen, mit vielen Altersklassenrekorden und unzähligen Landesmeistertiteln haben sich die Meininger Wasserfreunde im Thüringer Schwimmsport einen festen Platz und große Anerkennung erkämpft. Mit dem Meininger 24-Stunden-Schwimmen strahlen sie sogar noch weit über die Landesgrenzen hinaus. Heute zählt der Meininger Schwimmklassiker bundesweit zu einer der schönsten und größten Veranstaltungen dieses Formates. Mit den Deutschen Rekorden vom Eigengewächs Chris Pascal Hoffmann in den Jahren 2015 und 2019 sowie dem Weltrekord von Vera Niemeyer im Jahr 2017 haben sich die Meininger in die Annalen der deutschen Schwimmgeschichte eigetragen.

Und heute? In diesem Jahr läuft alles anders als geplant. Die aktuelle Pandemie sorgte dafür, dass von März bis September kein reguläres Training möglich war, dass die Mitgliederversammlung mit Vorstandswahl verschoben werden musste, dass der Herzog Georg Nachtlauf zu einem virtuellen Lauf wurde und dass aus dem 24-Stunden-Schwimmen ein 24-Tage-Schwimmen wurde.

„Wir haben den Kopf nicht in den Sand gesteckt, sondern das in dieser Situation maximal Mögliche versucht. Momentan arbeitet der Vorstand und die Übungsleiter mit voller Kraft am Erhalt des Schwimmsports in Meiningen.“, so der Vorstandsvorsitzende Michael Brenz und ergänzt, dass unter den gegebenen Umständen die Möglichkeit und Muse für eine Jubiläumsfeier fehlt. Dem Vereinschef ist es wichtig zu erwähnen, dass er allen Partnern, Vereinsmitgliedern und Ehrenamtlichen der Wasserfreunde für deren Unterstützung und Verständnis in dieser schwierigen Zeit dankt. Verbunden mit einem optimistischen Blick in die Zukunft wollen die Meininger Wasserfreunde im 30. Jahr ihres Bestehens aber trotzdem ein kleines Zeichen setzen. Der Frosch, der den Verein über viele Jahre im Logo und als Maskottchen begleitet hat, geht in den Ruhestand und wird von einem Hai abgelöst. Ab 2021 wir das neue Logo den Verein bei allen Aktivitäten begleiten und repräsentieren.

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